droidcon 2018
von Manuel Stadler
Auf der einen Seite gibt es große Entwicklerkonferenzen mit tausenden von Teilnehmern und einer breiten Reihe an Themen. Dem gegenüber stehen spezialisierte Events in meist kleinerem Rahmen. Genau so eines besuchten wir letztes Wochenende: Die droidcon in Wien. Am Freitag Vormittag ging es zum Technikum Wien, wo wir uns bei einer guten Frühstücksauswahl und reichlich Kaffee einen ersten Überblick über die kompakte Location verschaffen konnten.
Die Keynote hielt Joe Birch über Diversität und Inklusion am Arbeitsplatz. Danach teilten sich die Vorträge in zwei (und manchmal sogar 3) parallele Tracks auf, eine Auswahl die sich durchaus sehen lassen kann. Die Themen des restlichen Tages fokussierten sich dann sehr stark auf Android, Kotlin und Java. Einerseits gab es Präsentationen über neue Features in Android wie eine Einführung zum neuen Biometric Prompt von Segun Famisa oder einen Überblick über Slices von Kaan Mamikoglu. Genauso spannend zu sehen waren aber auch die Herausforderungen, Lösungsansätze und Hindernisse in bestehenden, größeren Projekten. Wie Beispielsweise in „From monolith to modular“, wo versucht wurde eine große Monolith App zu modularisieren.
Ein Highlight war für mich der Vortrag von Maurice Gavin mit dem Titel „Tools for Protecting Your Users‘ Data“. Security und Datenschutz ist (nicht erst seit der DSGVO) ein zentrales Thema in der Softwareentwicklung sondern gerade auch in der App Entwicklung unerlässlich. Das Thema wurde von vielen Seiten beleuchtet und es gab zahlreiche konkrete Codebeispiele und Tool Empfehlungen. Interessierte Android Entwickler finden hier die Folien zum Vortrag.
Parallel dazu erzählte Konrad Pozniak in Android App Performance über Optimierungsmöglichkeiten. Von Rendering-Zeit per Frame (~16ms bei 60FPS) über ProGuard Rules und Layout Hierarchien wurden viele Themen mit praxisnahen Beispielen abgedeckt. Er gab auch einen kleinen Einblick in eine seiner Apps, wo er zuvor genannte Optimierungen in Produktiv-Code zeigte. Der Freitag endete für uns mit einem Vortrag über das Kombinieren von Gradle mit Firebase beim Testen von Android Apps.
Der Samstag begann für Lukas mit einem Talk über Animationen mit Hilfe von ConstraintLayout and MotionLayout von Hari Vignesh Jayapalan. Zu Beginn wurden die Probleme bei Animationen mit ConstraintLayouts aufzuzeigen. Nach dem schrittweisen Refactoring auf ein MotionLayout wurde sichtbar, wie das gleiche Verhalten bei weniger Zeilen Sourcecode erzielt werden kann. Am Ende des Talks gab es noch eine kleine Vorschau auf einen KeyFrame-Editor, der noch mehr Kontrolle über die einzelnen Schritte der Animation bietet.
Fazit
Insgesamt hat uns die droidcon überzeugt, organisatorisch war alles ausgezeichnet. Angefangen beim Frühstück, warmen Wraps zum Mittagessen, ausreichend Kaffee und Getränken gab es auch keinerlei nennenswerte Verzögerungen bei den Talks. Auch das Wichtigste – die Vorträge selbst – waren spannend aufbereitet und im Gegensatz zu Konferenzen mit tausenden von Teilnehmern war die Kompaktheit und der Schwerpunkt auf Android Entwicklung eine sehr willkommene Abwechslung.
Wir freuen uns schon auf hoffentlich nächstes Jahr 🙂